„Szenen des Widerstandes“ – Poetry Jazz
Ein Gefangener seines Alltags, begibt sich unser ‚Held‘ nach der Arbeit in eine
Kneipe – aus Protest, wie er sich einredet, weil er seinem beliebigen Beruf
sonst nichts entgegenzusetzen hat. Von seinem Tresenplatz aus beobachtet er
durch die Schaumkrone seines Bieres andere Menschen, die auf ihre Art einen
Weg des Widerstands suchen gegen das, was an ihnen zerrt, sie bedrückt,
belastet, einengt. Sie alle eint eine Verzweiflung und eine groteske Unfähigkeit,
eine gewisse Machtlosigkeit gegen alles So-Sein der Welt, und ein dazu
antipodischer Glaube daran, das eigene Tun könne etwas ausrichten. Der
Widerstand wird prinzipiell.
Jöran Landschoff kennt zwar viele Musiker, ist aber selbst keiner. Manchmal
schreibt er trotzdem Lieder, aber meistens sitzt er an seinem Computer und
liest etwas, worüber er sich aufregt. Dann will er vieles schreiben dazu:
Essayistisches, Journalistisches, Akademisches. Dann erinnert er sich, dass er
eigentlich Sprachwissenschaftler ist.
3 Megaohm ist ein süddeutsches Jazztrio, welches aus dem Stuttgarter
Posaunisten Tilman Schaal, dem Stuttgarter Saxophisten Bastian Brugger und
dem Mannheimer Bassisten Lukas Hatzis besteht. Gegründet 2017 spielt es
zeitgenössische Eigenkompositionen, welche sich humorvoll, aber durchaus
kritisch mit aktuellen Themen wie sozialer Ungleichheit und dem Klimawandel
auseinander setzen. Durch die ungewöhnliche Besetzung entsteht viel Raum
für kontrapunktistische Melodien, Improvisation und Experimente. Der
Bandname steht für einen großen Widerstand, was sich musikalisch in
Kompositionskonzepten und Rollenverteilung der Instrumente widerspiegelt.
Einflüsse der Band sind Dave Holland, Schönberg, Philipp Glass und
Schostakowitsch.
In Winnenden keine Unbekannten: die Herren Schaal und Hatzis!